Ankommen – Heimkommen – Reinkommen
Das diesjährige Jahresfest stand ganz im Zeichen eines angekommenen, heimgekommenen und gesendeten Christsein. Jürgen Werth vertiefte in seinen beiden Ansprachen mit vielen Beispielen, mit welchen Chancen und Problemen Menschen heute Christ sein können. Musikalisch begleitete die Band aus Langenfeld die Lobpreislieder. Besonders bewegend waren die, auf die Vorträge abgestimmten Liedbeiträge von Jürgen Werth.
Heimkommen: Der verlorene Sohn kommt nach Hause. Doch bevor er den väterlichen Hof erreicht, kommt ihm schon der Vater entgegen und nimmt ihn, trotz einer chaotischen Trennung, vorbehaltlos wieder in die Arme. Heimkommen zu Gott! Jesus zeigt in Lukas 15 wie Gott als himmlischer Vater uns entgegenkommt und uns mit Freuden und ohne Vorhaltungen wieder aufnimmt, wenn, ja wenn wir den ersten Schritt auf ihn zugemacht haben. Schwieriger ist es mit dem zweiten Sohn. Der, der immer schon zu Hause war. Dem, der so die Übertragung von Jürgen Werth, sich so häuslich in der eigenen Gemeinde niedergelassen hat. Der nicht mehr weiß, wie es ohne den Vater ist und der über diese Zeit vergessen hat an seinen Bruder zu denken, der einen zweifelhaften Lebensweg eingeschlagen hat.
Reinkommen: Inhaltlich anschließend ging es im Nachmittagsgottesdienst nach Lukas 14 um einen reichen Mann, der Gäste zu einem Fest einlädt und nur Absagen mit fadenscheinigen Begründungen erhält. Eigentlich hatte keiner Lust zu kommen. Erst als die Einladung an die Hecken und Zäune geht und die kommen, die sonst keiner auf seiner Feier haben will, füllt sich der Saal. Ähnlich ist es mit dem Reich Gottes. Nicht die sind dabei, die auf ihre eigene Frömmigkeit stolz sind und die Einladung Gottes nicht brauchen sondern gerade die sind eingeladen, die um ihre Fehler, ihr Versagen, ihre Schuld wissen und froh sind, dass es jemanden gibt, der sie trotzdem liebt und bei sich haben will. Gemeinde darf kein Ort der Ausgrenzung sein. Gemeinde, die sich innerlich wohl fühlt und nicht mehr den Fokus auf die Außenstehenden hat, ist nicht Gemeinde, die Jesus sich vorgestellt hat.
Ein nachdenklich machendes Zitat von Jürgen Werth:
„Es war noch nie so leicht, Menschen zu erreichen.
Es war aber auch noch nie so schwer, Menschen zu gewinnen.“
Fazit: Ein wunderschönes, gelungenes und inhaltlich mutmachend-herausforderndes Jahrefest. Wer nicht mit war hat schlicht und ergreifend etwas verpasst. Das belegt die vollbesetzte Ernst-Mohr Halle. Besonders guten Anklang fand das Kinder- und Tennieprogramm, parallel zur Hauptveranstaltung.
Im kommenden Jahr gibt es, wie immer am 1. Sonntag im September, ein Wiedersehen.